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Geschichte

Flurkartenausschnitt aus dem Jahr 1840

Flurkartenausschnitt aus dem Jahr 1840

 

Mehr denn je wird es heute deutlich,
dass sich jede Heimat unaufhörlich wandelt.
Im rechten Wissen um die Heimat
rückt sie uns selbst noch ein Stück näher.
Wir alle ernten aus der Vergangenheit, wirken in der Gegenwart
und leben für die Zukunft.


Wer die Gegenwart gestalten will, sollte um
die Vergangenheit Bescheid wissen!

 

In der Schreibweise Emirmgen wird der Ortsname erstmals in der Zeit um 1100 in der Zwiefalter Chronik erwähnt. Das mit einem Personennamen gebildete -ingen reicht ins 6. oder frühe 7. Jahr-hundert zurück. Heinrich von Emeringen, so weiß es der Zwiefalter Chronist Bertold zu erzählen, war ein sehr grausamer Mensch; als ihm von seinen Feinden das Hirn eingeschlagen wurde, gab er wohl auf dem Totenbett dem Kloster Zwiefalten einen Hof in Daugendorf und einen zu Lindau. Heinrich von Emeringen übergab im Jahr 1260 seinen gesamten Besitz an Walter von Emerkingen und dessen Söhne unter der Bedingung, dass seine 5 Söhne alles zum Lehen erhalten. Das Kloster Zwiefalten kaufte 1292 Güter in Emeringen und erweiterte danach seinen Besitz in Emeringen immer mehr. Wolf von Stein verkaufte 1298 all seinen Besitz in Emeringen, auch den Kirchensatz nebst Zehntrechten, an das Kloster Zwiefalten und behielt sich nur das Vogtrecht vor. Das Kloster Zwiefalten ist somit ab 1298 Patronatsherr in Emeringen.

 

Die Herren von Stein konnten trotz des Verkaufs ans Kloster Zwiefalten weiterhin eine starke Stellung behaupten, zumal sie ja auch Vögte der Zwiefalter Güter waren. Um 1425 hatte das Kloster Zwiefalten 12 Güter, die alle außer dem Zehnten auch die vierte Garbe gaben sowie die halbe Gerichtsbarkeit. Daneben standen 7 Güter der seit 1358 nach Zwiefalten inkorporierten Pfarrkirche Emeringen. Die Teilung des Dorfes zwischen dem Kloster und den Herren von Stein brachte zahlreiche Streitigkeiten mit sich. Meist ging es um das steinische Vogtrecht von den Zwiefalter Gütern. Gemeinsame Dorfordnungen entstanden 1458, 1479 und 1598. Ein gemeiner, also ein gemeinsamer Ammann der beiden Ortsherren wird erstmals 1458 erwähnt.

 

Anlässlich einer Tauschaktion von 1682 zwischen dem Kloster Zwiefalten und Franz Wilhelm von Stein zu Rechtenstein trat Stein seinen Teil von Emeringen samt Hoch- und Niedergericht ab und erhielt dafür das Dörflein Talheim, einen Hof zu Unterwilzingen sowie 5 500 Gulden in bar. Das Kloster Zwiefalten baute 1625 die Kirche und 1723 das Pfarrhaus. Bei der Säkularisation 1803 kam Emeringen zu Württemberg; es gehörte zuerst zum Oberamt Zwiefalten und nach dessen Auflösung ab 1810 zum Oberamt Münsingen, ab 1938 zum Landkreis Ehingen und kam
1973 zum Alb-Donau-Kreis.